Harzer-Hexen-Stieg, 1. Etappe

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Der Harz ist ein sog. Horstgebirge. Dem entsprechend hat er an den GebirgsRändern steile Taleinschnitte und geht dann teilweise in eine Hochebene über.

Das erklärt auch, wieso die erste ca. 10 km lange Etappe von Osterode am Harz (ca. 250 m) bis Buntenbock auf der Clausthaler Hochebene (ca. 550 m) eine Höhendifferenz von ca. 300 Metern aufweist.

Blickrichtung Osten auf Osterode am Harz (c) Ralf König, Göttinger Land

Der Harzer-Hexen-Stieg beginnt in Osterode am Harz an der Bleichestelle. Dieser Platz bietet Raum zum Parken und liegt an der Söse. Die WanderRoute ist auf der neuen, offiziellen Karte „Harzer Hexen-Stieg“ im Maßstab 1 : 30.000 von Schmidt-Buch in der Farbe grün dargestellt und wird neben der Route mit Informationen ergänzt.

In Osterode beginnt der Hundscher Weg und führt direkt auf den Butterberg (284 m). Der erste Anstieg ist dann geschafft und es lohnt sich ein Blick zurück auf das malerisch wirkende Osterode am Harz.

Blickrichtung Westen auf Osterode am Harz (c) wikidata

Weiter geht es von den mit Büschen bewachsenen Wiesen des Butterberges durch den jetzt beginnenden Hochwald zur Mooslaube (346 m) mit den Gedenkschildern für die Lerbacher Forstmitarbeiter (Kulturfrauen, Waldarbeiter, Wildhüter, Fuhrleute und Förster) an den Degenköpfen vorbei und erreicht unterhalb des Scheerenbergs (478 m) die Köte am Eselsplatz. Dort ergibt sich südlich der imposante Ausblick auf die Sösetalsperre und den Acker-Höhenzug mit der Hanskühnenburg (744 m) und dem Hochharz bis zum Brocken (1142 m).

Eselsplatz am Hundscher Weg (c) komoot, Peter

Vom Eselsplatz aus geht der breite FahrWeg abschüssig nördlich weiter und quert den oberen Bereich vom Schafmeistertal. Dieses Tal beginnt unten im Ort am Oberen Weg in Unterlerbach am alten Forsthaus und ist auch einer der Startpunkte für den Harzer-Hexen-Stieg. Oben im Schafmeisertal angelangt, erreicht man östlich nach wenigen hundert Metern  die WegBiegung an der Körnigsecke mit einer guten Aussicht in der Nähe auf UnterLerbach, den Hengstrücken und zur Oberen Harzstrasse und in der Ferne nach Osterode mit den Gipsbergen und dem Harzer Vorland bis ins Weserbergland.

Blick von der Körnigsecke bis in das Harzvorland – (c) Pete Shacky

Wir befinden uns jetzt wieder auf dem Höhenweg Rote Sohle, der immer wieder Abstiege ins Lerbachtal ermöglicht. Die Abstiege im Mühlental, am Schwarzenberg und In der Klappe sind teilweise recht steil und schmal, aber dennoch gut begehbar. Und immer wieder schöne, mit den Jahreszeiten wechselnde Ausblicke ins langgestreckte Lerbachtal und dem gegenüberliegenden, mit Buchenwäldern bewachsenen Langenberg. Hier befindet sich auf halber Höhe der Sommerbergweg, der den Germania-Platz und weiter östlich den Concordia-Platz verbindet und bis zur Claras Höhe geht. Dabei werden die seitlichen Taleinschnitte in Lerbach am Langenberg (von West nach Ost) Strülkenberg, Mühlengrund, Steintal, Ilsental, Lehmtal und Kuhkolk im Buchenwald durchquert.

Blick vom Schwarzenberg bis OberLerbach, 09.2020 – (c) Wolfgang Gärtner

Weiter auf der Roten Sohle, unterhalb vom Bärenkopf , genannt „Kleiner Brocken“ (533 m) erreichen wir nach mehreren WegBiegungen die WegGabelung am Marienblick. 

Von hier sehen wir nördlich die Claras Höhe, von der man den schönsten Ausblick westlich über das Lerbachtal hat. Unterhalb davon führt auch der Eisenstein-Lehrpfad vorbei, der auf die BerbauRelikte der Lerbacher BerbauVergangenheit hinweist und bis zum Schiefertal führt. Oberhalb davon erkennt man die Spitze des Aussichtsturm auf der Kuckholzklippe, von dem man einen Rundblick über das Harzvorland und den ganzen Oberharz hat.

Blick von der Claras Höhe nach Westen, 09.2019 – (c) Wolfgang Gärtner

Aber an der SchutzHütte am Marienblick öffnet sich auch besonders die Sicht auf OberLerbach (Hexenzipfel), vorn das Backofental und auf der anderen Talseite der Kuhkolk mit den modernen Baumhäusern und der hoch darüber befindlichen Hütte Claras Höhe. Weiter talaufwärts sieht man den Kleeberg und vor dem Schiefertal die alte Eisensteingrube Weintraube.

Blick vom Hegemaxweg auf Oberlerbach (Hexenzipfel), 09.2019 – (c) Wolfgang Gärtner

Baumhäuser in Oberlerbach, 09.2019 – (c) Wolfgang Gärtner

Dann wird der Blick gebannt auf das Tal zwischen dem Clausberg (576 m) im Norden und den Langenköpfen (535m) und dem Blockkötenkopf (585 m) bis hin zu den Heidelbeerköpfen (621 m) am Hundscher Weg. 

Mariensblick zum Clausberg über das Kunzenloch zu den Heidelbeerköpfen, 09. 2020 (c) Wolfgang Gärtner

Unten in diesem Talanfang ist ein Parkplatz an der Mühlenwiese, dann folgt der idyllische Mühlenteich, der in alten Bergbauzeiten auch der Wasserversorgung diente. Danach ein Sportplatz, der früher nicht immer so toll gepflegt wie derzeit war. Viele Jahrzehnte gab es im Tal ein Waldschwimmbad, welches vor ein paar Jahren in ein NaturErlebnisPark umgewandelt wurde. Das Gasthaus und der dann folgende Campingplatz werden jetzt gerade neu gestaltet nach neuesten, modernen Erkenntnissen, um Natur und Freizeit im anschließenden Kunzelloch und den umliegenden Bergen zu genießen und zu gestalten.

Deutliche Waldveränderungen im Forstrevier Lerbach, 10.2021 (c) jürgen Schönfelder

Am Marienblick trifft der Wanderweg Rote Sohle auf den Hegemaxweg, der aus dem Tal vom Mühlenteich zum Mangelhalber Tor führt und wo an den Langenköpfen (535 m) wieder der Hundscher Weg Richtung Buntenbock erreicht wird.

WegGabelung und Stempelstelle am Mariensblick, 06.2022 (c) Frank Koch, Harzklub-Zweigverein Lerbach

Der Harzklub- Zweigverein Lerbach wurde 1888 gegründet. Das Lerbacher Betreuungsgebiet umfasst 120 km Wanderwege, ca. 300 Wegeschilder, Sitzbänke sowie die Schutzhütten Claras-Höhe, Marienblick, Mangelhalber Tor, den Grillplatz im Schafmeistertal, den Eisensteinlehrpfad, 2 Große Orientierungstafeln, zahlreiche Wegespinnen, den Aussichtsturm Kuckholzklippe und die Köte auf dem Eselsplatz.
… mehr unter: harzklub-zweigverein lerbach

Im Bereich von Lerbach verläuft nicht nur der Harzer-Hexen-Stieg, sondern auch der Harzer Försterstieg und der Harzer BaudenSteig. Es gibt wohl nur wenige Orte, an denen diese Vielfalt auch zutrifft.

Der Hundscher Weg zählt zu den ältesten Handels- und Transportwegen im Harz und wird heute von Wanderern, Bikern und für den Forstbetrieb genutzt. Durch die  letztjährigen Waldveränderungen mit den naturnahen Neuentwicklungen mit Laubbäumen gewinnen die neuen Forstwege und entstandenen Freiflächen gerade in diesem Gebiet zwischen dem Hundscher Weg in der Höhe und im Tal mit den neuen Freizeitaktivitäten u.U. auch neue Wanderstrecken und BikerTrails.

Blick vom Aussichtsturm Kuckholzklippe auf den Hundscher Weg mit Blockkötenkopf (585 m) und südlich davon hinter dem Sösetal der Acker-Höhenzug, 09.2021 (c) Wolfgang Gärtner

Kurz hinter dem Dorotheenblick, nahe den Heidelbeerköpfen (621 m) kommt man fast unmerklich zur Wasserscheide zwischen der Söse nach Süden und der Innerste nach Norden. Dann ist es nicht mehr weit und man sieht den  Bärenbrucher Teich, Ziegenberger Teich und Sumpfteich in Ortsnähe von Buntenbock. Die Clausthaler Hochebene und damit die 1. Etappe vom Harz-Hexen-Stieg ist erreicht.

Buntenböcker Teiche: Bärenbrucher Teich, Ziegenberger Teich und Sumpfteich in Ortsnähe von Buntenbock (c) wikimedia

Die Oberharzer Teiche sind Bestandteil des Oberharzer Wasserregales/seit 2010 UNESCO-Weltkulturerbe, zu dem auch der Dammgraben gehört. Diesem folgend gehen die nächsten Etappen des Harzer-Hexen-Stieg mit einigen WegVarianten bis nach Thale im Ostharz.

Die Söse bei Osterode am Harz (c) Milos Sopko

Das war die Beschreibung der 1. Etappe vom Harzer-Hexen-Stieg, bergauf in der Lerbacher Landschaft. Man kann den Weg natürlich auch bergab – der Sonne entgegen – genießen! Dann landet man am Lerbachtal entlang wieder an der Söse in Osterode am Harz.

Beste Grüße

Wolfgang Gärtner
www.interform.de  –  gaertner@interform.de  – 0211.403411

Hiermit erkläre ich, dass evt. Fehler bei den Quellenangaben unbeabsichtigt sind.

Die Fotos wurden teilweise „geweitwinkelt“.

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