Autor: Wolfgang Gaertner

  • Kunst: Helge Achenbach, Düsseldorf

    Der RP-Bericht vom 10. Juni 2024 veranlasst uns, am Donnerstag, 13. Juni 2024 in Kaarst den „Park der Sinne“ zu besuchen.

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    Überraschung! Von Juli bis Dezember 1974 war ich bei Junior, Goslar für Sonderaufgaben mit Prokura beim Inhaber TH. KP, Schenning tätig. Zu den Aufgaben zählten damals auch die 16 Junior Galerien in Deutschland und die Vorbereitungen für die Gründung des Vereins „Kaiserring“ und die erste Preisverleihung an Henry Moore mit der Aufstellung der Skulptur „The Goslas Warrier“ hinter der Kaiserpfalz.
    Fast wäre also damals Helge Achenbach ab 1975 ein „Kollege“ von mir geworden..

    Die zwei Leben des Helge Achenbach: „Ich dachte, ich bin der King“

    10. Juni 2024 (c) WirtschaftsWoche

    Helge Achenbach wurde vor zehn Jahren festgenommen. Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa

    Helge Achenbach wurde vor zehn Jahren …
    Bild: Rolf Vennenbernd/dpa

    Vor zehn Jahren wurde der Promi-Kunstberater Helge Achenbach verhaftet. Wegen Millionen-Betrugs kam er in den Knast. Heute werkelt er auf einem Künstlerhof, kauft bei Aldi ein und verdient nur 1000 Euro netto.

    Helge Achenbach war in Hochstimmung, als er am 10. Juni 2014 morgens auf dem Airport Düsseldorf landete. Deutschlands prominentester Kunstberater kam aus Brasilien, wo er das WM-Quartier der deutschen Fußball-Nationalelf mit Kunst bestückt hatte. Am Gate aber wartete die Polizei schon mit Haftbefehl auf ihn. Vorbei war es mit Millionen-Kunstdeals für schwerreiche Kunden, Champagner auf Kunstmessen von Basel bis Miami und glamourösen Partys mit Madonna und Vorstandschefs. Es ging direkt in den Knast. 

    Der 25 Kilometer lange Weg in die Justizvollzugsanstalt Essen dauerte sieben Stunden – es war der Morgen nach dem Sturm „Ela“, auf den Straßen herrschte Verwüstung. „Da hab‘ ich gedacht: Okay, Helge, das war’s. Ich wusste, dass das Leben sich völlig ändern wird“, sagt der heute 72-Jährige im Rückblick über den Tag. „Ich hatte so eine euphorische Stimmung in mir – man kann nicht tiefer stürzen. Klatsch, lag ich am Boden.“ 

    2015 wurde Achenbach in einem spektakulären Prozess wegen Millionenbetrugs an reichen Kunden zu sechs Jahren Haft verurteilt. Er hatte den 2012 gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht mit fingierten Rechnungen um rund 20 Millionen Euro betrogen. Achenbachs Firmengeflecht ging pleite, seine Kunstsammlung wurde zwangsversteigert, Ehefrau Dorothee ließ sich scheiden. 

    Dorothee Achenbach stellte am 29.03.2017 ihr neues Buch „Ich liebte Sträfling Nr. 1“ in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) vor. Es ist bereits das zweite Buch, in dem die promovierte Kunsthistorikerin Achenbach den Fall des wegen Millionenbetrugs verurteilten Helge Achenbach, ihre Ehekrise und ihren Existenzkampf autobiografisch verarbeitet. Quelle: dpa

    Dorothee Achenbach stellte am 29.03.2017 ihr neues Buch „Ich liebte Sträfling Nr. 1“ in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) vor. Es ist bereits das zweite Buch, in dem die promovierte Kunsthistorikerin Achenbach den Fall des wegen Millionenbetrugs verurteilten Helge Achenbach, ihre Ehekrise und ihren Existenzkampf autobiografisch verarbeitet. Bild:  dpa

    2018 wurde der Kunstberater vorzeitig aus der Haft entlassen und fing ganz klein neu an – auf einem leer stehenden Hof in Kaarst bei Düsseldorf, den ein befreundeter Unternehmer ihm zur Verfügung stellte. Dort gründete Achenbach den Verein „Culture without Borders“, der geflüchtete Künstler unterstützt.

    Foodtruck und Toilettenwagen statt Champagner in Miami

    Zehn Jahre nach der Festnahme: Gepflegter Rasen, ein Foodtruck, Biergartentische, Toilettenwagen, Hühner, ein Barfußweg – und dazwischen Kunst. Achenbach hat mit Hilfe von Freunden ein kleines Ausflugsparadies geschaffen. Seinen „Park der Sinne“ besuchen in der Woche täglich 50 bis 100 Gäste, am Wochenende sind es bis zu 500. „Wir brauchen noch Sponsoren für Bänke“, sagt er. „Wir holen gebrauchte Bänke ab und machen die neu.“ Auf dem Hof können Kindergeburtstage und Hochzeiten gefeiert werden. Achenbach hält auch Volkshochschul-Vorträge – Thema: „Helges Leben“. 

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    Der einstige Promi-Kunstberater tritt heute bescheiden auf und nachdenklich. Immer noch hat Achenbach Millionen-Schulden. 1000 Euro netto inklusive Krankenversicherung darf er als angestellte „Kreativkraft“ im Monat verdienen. „Und Sie werden es nicht für möglich halten – es reicht mir.“ 

    Kunst gegen Spenden

    Geschäftstüchtig aber ist er geblieben – auch in Kaarst. Auf den Wiesen nahe einer Kiesgrube steht Kunst – zum Beispiel eine schwarze Stelen-Gruppe aus Bronze des afrikanischen Künstlers Jems Koko Bi, der für sein Heimatland Elfenbeinküste gerade auf der Biennale in Venedig ausstellt. Koko Bi hat ein Atelier auf dem Hof. Die Kunst kann auch gekauft werden. Achenbachs Verein bekommt dann eine Spende, der Künstler sein Geld. 

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    Die Sommerauktionen der Marktführer sind kein Fest für Spekulanten. Das Motto: Wer hat, der hat – der offeriert sparsam, kauft vorsichtig. Für Liebhaber kann die Investoren-Zurückhaltung eine Chance sein.
    Eine Kolumne von Dieter Schnaas

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    Manchmal wird Achenbach auch noch von Sammlern um Rat gefragt – gegen eine Spende für seinen Verein. Im Geschäft sei er aber nicht, betont Achenbach. „Weil ich ja kein Geschäft machen darf.“ Sein Insolvenzverfahren dauere 35 Jahre. „Das heißt für mich: Wenn ich 101 Jahre alt bin, dann bin ich wieder frei“, rechnet er vor. „Das kann man nur mit einer gewissen Entspanntheit betrachten, weil das bürgerliche Leben, das ich gelebt habe, ist eh‘ seit 2014 zuende.“ Achenbachs Verein ist gemeinnützig. Er benötige für den Hof ein Jahresbudget von etwa 120.000 Euro. „Wir sind immer an der Grenze. Das ist nicht einfach.“ Einige befreundete Unternehmer aus früheren Jahren unterstützen Achenbachs Künstlerhof. 

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    Auch einige Künstler stehen noch zu ihm, etwa Gerhard Richter oder Günther Uecker. Sogar Andreas Gursky, der sich zunächst von ihm ferngehalten hatte, sei einige Male auf seinem Hof gewesen, sagte Achenbach. Auf große Veranstaltungen geht der einstige Strippenzieher nicht mehr. „Ich bin nicht daran interessiert, gesellschaftsfähig zu sein. Das brauche ich nicht.“ Den Winter verbringt Achenbach großteils auf der Kanaren-Insel Lanzarote zusammen mit Künstlern, im Sommer werkelt er auf dem Hof. 

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    Einer, der zu ihm gestanden hat, ist Enthüllungsjournalist Günter Wallraff, bei dem er nach der Entlassung aus dem Gefängnis als Untermieter wohnte. Wallraff habe ihm gesagt: „Helge, versuch doch mal, bescheidener zu sein.“ Das habe er sich zu Herzen genommen. „Mein Wunsch ist, dass der Verein eine Anlaufstelle für Künstler wird und ihnen eine Lebensmöglichkeit zur Entwicklung gibt. Ihnen geben wir eine neue sichere Heimat.“ Ein junger Mann aus Namibia arbeitet bei ihm – er möchte sich auf der Kunstakademie bewerben. Die aus Kiew vor dem russischen Angriffskrieg geflohene Künstlerin Yulia Balabhuka hat ein Atelier auf dem Hof. 

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    Vom Jetset nach Kaarst

    „Wenn du immer mit diesen Schönen und Reichen unterwegs bist, veränderst du dich“, sagt Achenbach. „Ich hatte damals kein Regulativ. Ich dachte, ich bin der King.“ Lastwagen voller Kunst lieferte er wie Ware an Banken, Unternehmen und Versicherungen. Hat sich sein Verhältnis zur Kunst heute geändert? „Klar. Ich bediene heute nicht mehr Spekulanten und bin auch nicht mehr heiß darauf, irgendwelche coolen Deals zu machen“, sagt Achenbach. „Ich freue mich, dass ich eigentlich da wieder gelandet bin, wo ich 1973 angefangen habe – bei nicht etablierten Künstlern, aus Freude und Liebe zur Kunst.“

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    Wehmütig sei er nicht, sagt Achenbach im Rückblick auf die Zeiten, in denen er mit Künstlern, Stars und Unternehmenschefs Champagner trank und um die Welt jettete. Heute kauft Achenbach bei Aldi ein. Damit habe er kein Problem. Erst kürzlich habe er wieder einen Großeinkauf für 173 Euro für die ganze Crew getätigt. „Natürlich vermisse ich manchmal die Freiheit, die man mit Geld hat“, sagt er. „Aber im Gegenzug habe ich so viele wunderbare Dinge mit Künstlern und Freunden erfahren, dass ich einfach sehr zufrieden bin. Ich bin angekommen. Dieser Hof ist ein Glücksfall für mich.“

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    … was ist mit meinen Augen zurzeit los? Oder hat Ina mich probieren lassen?

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    Manchmal wird Achenbach auch noch von Sammlern um Rat gefragt – gegen eine Spende für seinen Verein. Im Geschäft sei er aber nicht, betont Achenbach. „Weil ich ja kein Geschäft machen darf.“ Sein Insolvenzverfahren dauere 35 Jahre. „Das heißt für mich: Wenn ich 101 Jahre alt bin, dann bin ich wieder frei“, rechnet er vor. „Das kann man nur mit einer gewissen Entspanntheit betrachten, weil das bürgerliche Leben, das ich gelebt habe, ist eh‘ seit 2014 zuende.“ Achenbachs Verein ist gemeinnützig. Er benötige für den Hof ein Jahresbudget von etwa 120.000 Euro. „Wir sind immer an der Grenze. Das ist nicht einfach.“ Einige befreundete Unternehmer aus früheren Jahren unterstützen Achenbachs Künstlerhof. 

    (c) 10. Juni 2024 (c) WirtschaftsWoche

    siehe auch 10.06.2024 RP Dorothea Hülsmeier

    Wie steht es um seinen früheren Partner Rainer Wengenroth?

    13.09.2023:

    Rainer Wengenroth prägte die Party- und Gastroszene!

    Von  D-Mitte 13.09.2023

    rainer-wengenroth-im-club-1848- Foto: Tom Lemke
    Foto : Tom Lemke

    Am Donnerstag, den 12. September 2023 ist Rainer Wengenroth um 17 Uhr bei Radio Park-Kultur zu Gast. Rainer Wengenroth hat wesentlich die Düsseldorfer Gastro- und Partyszene von den achtziger Jahren bis heute geprägt. Jetzt realisiert er zusammen mit Helge Achenbach ein neues Projekt.

    Wenn ihr Fragen habt, einfach uns schicken an info@d-mitte.de.

    Donnerstag 17h Radio Park-Kultur bei StreamD, der neue Sender in und für Düsseldorf, https://streamd.de/

  • Heckeschleppen 2023

    Die Hecke ist „geschleppt“ – (c) Alexander Koch

    Vorab: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – (c) Kurt Tucholski 1926 erstmals in deutsch verwendet, sonst schon immer eine chinesische Weisheit

    Schon deshalb herzlichen Dank an Alexander Koch für die Fotos, mit der er das „Heckeschleppen 2023“ so miterlebbar macht.

    Schon zu Beginn eines neuen Jahres 2023 sind die im Lerbachtal eingesammelten „ausgedienten“ Weihnachtsbäume der Grundstock für das aktuelle Osterfeuer.

    Danach geht die mühsame Prozedur „Heckeschleppen“ bei jedem Wind und Wetter mit „hartgesottenen“ aktiven Jung und Alt erst richtig los. Früher wurde alles mit Muskelkraft bewegt, heute sind die Transportmöglichkeiten mit den Quads eine große Erleichterung. Wie man auf den Bildern sieht, ist die Osterfeuervorbereitung eine mühevolle, arbeitsintensive, aber erlebnisreiche Knochenarbeit.

    Die gemeinsamen Arbeitsstunden, die Aufwärmzeiten am Lagerfeuer und die Gespräche miteinander, möglichst bei `ner Flasche Bier und leckeren Zutaten wie Brötchen mit Mettwurst, Käse und Gehacktem sind ein Ausdruck der Gemeinschaft und der Pflege dieses uralten Brauchtums.

    In Unterlerbach am Hoppenberg und in Oberlerbach am Drachensteigeplatz werden dann am frühen Morgen des Ostersamstag (8. April 2023) die Richtbäume fachkundig gesetzt und ringsherum wird die gesammelte Hecke „gebenst“.

    Bei Anbruch der Dunkelheit werden die brennenden trockenen Holzfackeln geschwungen und dichter Qualm und lodernde Flammen sind weithin sichtbar.

    Das lodernde Osterfeuer 2022 – (c) Günther Koch


    Bei allen jungen und älteren Anwesenden findet damit wieder ein besonderes Erlebnis statt.
    Der Winter wird verjagt und der Frühling wird freudig begrüßt!

    Dank an alle Beteiligten und „Glück Auf“ bis zum nächsten Osterfest.

    Immer gern auf diese, meine Weise dabei …
    Wolfgang Gärtner

    PS: Es wäre schön für jetzt und später, wenn unter den Bildern die Namen der Beteiligten stehen würden. Aber ich kann die Namen auch gerne nachtragen ! email genügt!

  • Advent im Lerbachtal

    Advent im Lerbachtal

    [:de]Blogbalken[:]

    Wenn es abends früher dunkel wird, gehen in den Lerbacher Häusern nach und nach die Lichter an und verbreiten im Tal eine besondere Stimmung. Wenn dann auch noch in dieser Zeit der erste Schnee fällt, wird die Natur verzaubert und Jung und Alt freuen sich auf die Adventszeit.

    Abendstimmung, 12.2015 – (c) Günther Koch

    Manchmal ist sogar der betörende Bratenduft einer Martinsgans wahrnehmbar … Aber etwas ganz Besonderes wird es, wenn die Weihnachtsbäckerei begonnen hat.

    WeihnachtsBäckerei, 11.2021 – (c) Wolfgang Gärtner

    Das ist für Jung und Alt immer wieder – sowohl früher als auch heute – ein tolles Erlebnis. Teilweise findet es besinnlich statt, oft aber auch heiter und fröhlich …

    Lachgeschichte: In der Weihnachtsbäckerei
    Die Sendung mit der Maus 13.12.2020 02:54 Min. Das Erste

    Wenn dann noch im Lerbachtal Advents- und WeihnachtsLieder erklingen und Kurrende-Musik ertönt, ist die Adventszeit sicherlich auch hier die schönste Zeit im Jahr …

    Lerbacher Kurrende-Bläser, 11.2022 – (c) Andreas Buecher

    Posaunenchöre stellen heute eine tragende Säule der Kirchenmusik dar. Fast alle Arten von Blechblasinstrumenten sind in diesen Chören anzutreffen, in der Mehrzahl allerdings Posaunen und Trompeten.

    „Der Lerbacher Posaunenchor wurde von Ernst Heine und Pastor Stapelfeld bereits 1961 gegründet, von Wilhelm Bücher ab 1976 weitergeführt und seit 2004 von Andreas Bücher mit seinen Chormitgliedern mit erweitertem Repertoire gestaltet.
    Zu Ostern und in der Adventszeit ziehen wir durch den Ort und bringen unseren Orts-Bewohnern und Gästen ein Ständchen direkt vor ihrer Tür. Diese Tradition stammt aus lang vergangenen Zeiten und ist als „Kurrende“ bekannt. Dabei sind nicht nur Choräle und Werke von alten Meistern wie Bach oder Händel zu hören, sondern auch andere Lieder zum mitsingen wie My Bonny is over the Ocean oder die populäre Weihnachtsbäckerei.“

    Bücher: „Wir machen Musik mit Trompete, Flügelhorn, Waldhorn, Tenorhorn, Posaune, und Tuba in der Kirche und im Freien, oder bei feierlichen Veranstaltungen im Ort.“

    mehr unter: https://kirche-lerbach.wir-e.de/posaunenchor

    Wir wünschen allen eine gute Advents- und Weihnachtszeit.